Vier Funktionseinheiten gliedern das Volumen des Schulzentrums in überschaubare Einzelhäuser und orientieren sich vom Lärm abgewandt mit großzügig geöffneten Fassaden zu einem großen Schulhof. Turnhalle, Grundschule, Mensa/Aula und Gymnasium, verbunden über die Südspange können über 4 separate Eingänge betreten werden und erhalten eine eigene vertikale Erschließung. So werden bereits im Vorfeld die Ströme der Schüler*innen getrennt. Es werden sichtbare Adressen über die markanten Eingangsportale definiert, jeder Bereich erhält eine eigene Identität, obwohl er Teil eines einzigen Gebäudes ist. Jeder Funktionseinheit ist ein Vorfeld im Süden, ein differenzierter Freiraum im Norden sowie ein überblickbarer Hof als Pufferzone zum Nachbar zugeordnet. Im Hof der Turnhalle befindet sich die öffentliche Durchwegung, eine Pergola markiert die Schwelle zwischen Schulraum und Stadtraum. Die Höfe von Grundschule und Gymnasium erhalten überdachte Aufenthaltsbereiche, das Gymnasium birgt zusätzlich noch einen introvertierten Hof für die Lehrer*innen.
Ein lineares Foyer in der Südspange öffnet sich im Erdgeschoss zum südlich anschließenden Platz und stellt auch in den Obergeschossen die Verbindungen der einzelnen Gliedern des Schulgebäudes her.
Das Herz der Schule bildet die zentral angeordnete Mensa, ein überhoher Raum mit drei kolossalen Stützen, die den darüber liegenden Hörsaal tragen. Hier kommt zu Mittag die Schulgemeinschaft zusammen, bei Veranstaltungen können je nach Bedarf die Aulen sowie beide Höfe dazu geschaltet werden. Im öffentlichen Erdgeschoss sind jeweils die Verwaltungen sowie die gemeinschaftlichen Nutzungen angeordnet, alle Unterrichtsräume befinden sich in den Obergeschossen und öffnen sich nur zu den geschützten Höfen. Kein Aufenthaltsraum wird zur Bahn orientiert, hier bilden der Verteilerflur bzw. die Nebenräume eine Pufferzone aus. Helle Garderoben mit Fenster zum Vorplatz empfangen die Schüler*innen an den Lernwelten der Grundschule. Vier Lernwelten bilden in Grundschule und Gymnasium je Geschoss ein Cluster, welches sich eine zentrale kommunikative Zone, die Lernlandschaften, teilt. Im Gymnasium können die Lernwelten großflächig mit den offenen Lernlandschaften zusammengeschlossen werden. In den vielgliedrigen Lernlandschaften sind sowohl kleine Rückzugsräume als think tanks wie auch verschiedene Größen von Gruppenräumen bis hin zu gemeinsamen Lernateliers möglich. Die Medienbereiche beider Schulteile sind als besondere Funktion in der Südspange zum Hof orientiert. Das vorgelagerte zweigeschossige lineare Foyer wird über ein Filtermauerwerk in ein stimmungsvolles Licht getaucht. Der zentrale über der Mensa angeordnete Hörsaal erhält mit einer vorgelagerten Dachterrasse einen besonderen Pausenbereich.