Wettbewerb | Mariä Himmelfahrt | Stuttgart
Ideenwettbewerb 2021 – 2. Rang | 3. Preis
Umgestaltung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Stuttgart-Degerloch
Orgelbauer: Orgelbau Mühleisen
Auslober: Kath. Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt und Kath. Stadtdekanat Stuttgart in Kooperation mit Hospiz St. Martin

Der vorhandene Charakter der Kirche soll hervorgehoben und im Sinne der bestehenden Architektur weiterentwickelt werden, ohne jedoch eine falsche Homogenität zu erzeugen. Der Kirchenraum soll der Gemeinde vertraut bleiben. Das Mosaik an der Chorwand von Wilhelm Geyer mit Darstellung der Verkündigung und der Himmelfahrt Mariens bleibt weiterhin das prägende Element im Kirchenraum.Eine neue, ablesbare Zeitschicht wird hinzugefügt und läutet einen neuen Lebensabschnitt der Kirche und der Gemeinde ein. Denn die Räume werden nun von der Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt und dem Hospiz St. Martin gemeinsam genutzt, das trauerpastorale Zentrum wird in die bestehenden Strukturen integriert.

Geprägt vom Communio Gedanken wird die Gemeinde und der Priester zum Träger der Liturgie, die Gemeinde versammelt sich nun um den Altar als Tisch des Mahles und den Ambo als Tisch des Wortes, die eine freie Mitte aufspannen.

Die flache gegliederte Balken- und Bretterdecke bleibt erhalten: Die höher liegende Schicht der Bretter wird jedoch in einem regelmäßigen Raster durch blau eingefärbte Glasscheiben ergänzt. Über eine indirekte Beleuchtung sowie über eine Hinterleuchtung der Glasscheiben wird die Decke als großes leuchtendes Himmelsaquarell erlebbar, der gesamte Kirchenraum kann in ein mystisches blaues Licht getaucht werden. Diese Beleuchtung unterstützt individuell unterschiedliche liturgische Charaktere. Große Lichtpunkte mit Spots über den liturgischen Orten schaffen eine flexible Betonung.

Mit beweglichen Wandelementen aus blau lasiertem Holz kann der ehemalige Altarraum vom Hauptschiff der Kirche abgetrennt und als Andachtsraum genutzt werden. Parallel zum Hauptschiff gedreht bilden die Wandelemente eine geschlossene, 2,5 Meter hohe Chorschranke. So ist die Himmelfahrtsdarstellung des Wandmosaiks immer noch im gesamten Altarraum erlebbar. Die geschlossene Wand formt eine Art Retabel für den freistehenden Altar. In der Mittelachse der Chorschranke ist ein feines Messingkreuz in das Holz eingelassen und ist so direkt dem Altar zugeordnet. Aus dieser Geometrie wird auch die Form des Vortragskreuzes entwickelt.

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